Obstkrankheiten
InvaProtect
Nachhaltiger Pflanzenschutz gegen invasive Schaderreger im Obst- und Weinbau
Das Projekt InvaProtect hat den nachhaltigen Pflanzenschutz gegen invasive Schaderreger im Obst- und Weinbau am Oberrhein zum Ziel. Es wird von der Europäischen Union mit Mitteln aus dem Programm INTERREG V Oberrhein gefördert und vom LTZ Augustenberg koordiniert. Die Laufzeit beträgt 3 Jahre (2016-2018).
30 Partner aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz gehen im Rahmen von InvaProtect gemeinsam der Frage nach, wie heimische Arten durch geeignete, nachhaltige, integrierte Pflanzenschutzmaßnahmen vor invasiven Schaderregern geschützt werden können. Hierzu müssen die notwendigen Grundlagen für die gesamte Oberrheinregion in den 3 angrenzenden Ländern erarbeitet und umgesetzt werden.
Der Naturraum "Oberrhein" ist maßgeblich durch seine Kulturlandschaften geprägt. Dazu gehören insbesondere die kleinteiligen Flächen des Obst- und Weinbaus, die zusammen mit ihren Saumstrukturen Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bieten. Invasive Schaderreger wie die Kirschessigfliege, die Marmorierte Baumwanze, das Scharka-Virus oder die Rebphytoplasmose Flavescence dorée stellen nicht nur eine Bedrohung der Kulturpflanzen dar, sie können auch die natürlichen Lebensräume nachhaltig stören.
Projektziele
Die Verbreitung und Ausbreitungsdynamik invasiver Schaderreger zu erfassen.
Maßnahmen des Integrierten Pflanzenschutzes weiterzuentwickeln und umzusetzen unter Berücksichtigung des Erhalts und der Förderung des natürlichen Arteninventars in der Natur- und Kulturlandschaft.
Die Wirtschaftlichkeit der Erzeugung im Wein- und Obstbau zu sichern.
Aufgaben der RLP AgroScience
Entwicklung eines grenzüberschreitenden Monitorings für invasive Schaderreger wie das Scharka-Virus an Prunus-Arten sowie für die Vektoren und die Erreger der Flavescence dorée.
Erfassung von Parametern der Biologie der Kirschessigfliege, der Epidemiologie und des Verhaltens und deren Anpassung an die verschiedenen Kulturen und Lebensräume, um auf dieser Grundlage eine nachhaltige Kontrolle zu ermöglichen.
Obwohl Scharka eine altbekannte Krankheit im Oberrheingebiet ist, ist die Ausbreitung neuer invasiver rekombinanter Stämme des Plum Pox Virus (PPV) ungeklärt. Diese Stämme sind aggressiver und haben ein höheres Schadenspotenzial als die bislang verbreiteten PPV-D Stämme. RLP AgroScience untersucht die mögliche Verbreitung dieser Stämme in den Saumstrukturen (link Pflanzenviren).
Bei der Kirschessigfliege untersucht RLP AgroScience die Überwinterungsparameter (Populationsdynamik, Aktivität, Überwinterungsplätze) sowie in die Kältetoleranz.
Flavescence dorée ist eine Quarantäne-Krankheit der Rebe. Der Überträger, die Amerikanische Rebzikade Scaphoideus titanus, wurde im Rahmen von InvaProtect 2016 zum ersten Mal im Elsaß nachgewiesen. RLP AgroScience untersucht, ob Erlen in der Nähe von Weinbergen natürlicherweise bereits mit denjenigen Phytoplasmen infiziert sind, die - sobald sie auf Wein übertragen werden und dort von S. titanus weiterverbreitet werden - Flavescence dorée auslösen können. Hierzu wurde eine Risikokarte erstellt.
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