Genomics

Vicin/Convicin-Armut
in der Ackerbohne

Die Ackerbohne (Vicia faba L.) ist eine traditionelle Hülsenfrucht der Alten Welt. Sie wird im gemäßigten und semiariden Klima angebaut. Genutzt werden unreife und reife Samen als Nahrungsmittel und Futter. Bedeutsam ist ihr Samen-Proteingehalt (circa 30%) und ihre hohe Akkumulierungsleistung von Stickstoff aus der Luft mit Hilfe der Rhizobien-Symbiose (>100kg N/ha).
In Deutschland ist die Ackerbohne dennoch eine wenig verbreitete Ackerfrucht; bis 2016 stieg die Anbaufläche auf etwa 40.500 ha. Ursachen hierfür sind u.a. ihre Anfälligkeit gegen Wassermangel und das Vorkommen antinutritiver Sameninhaltsstoffe: Tannin und Vicin/Convicin begrenzen die Verwertung der Ackerbohne als Futter von Nicht-Wiederkäuern. Nur wenige Vicin/Convicin-arme (z.B. Tiffany) Sorten von Sommerackerbohnen wurden entwickelt, Vicin/Convicin-arme Winterackerbohnen existieren nicht. Die Züchtung von Vicin/Convicin-armen Sorten wird erschwert, weil für die Auslese auf niedrigen Gehalt keine ausreichend geeignete Schnellmethode (Screening) entwickelt ist und weil eine Gen- bzw. Marker-gestützte züchterische Auslese nicht implementiert ist.
Unser Ziel ist es gemeinsam mit unseren Projektpartnern die Genetik der Vicin- und Convicin-Armut zu analysieren und eng gekoppelte Marker für eine gezielte Züchtung von neuen, für die Landwirtschaft attraktiven Winterackerbohnen zu finden.
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